Im Schuljahr 2003/2004 wurde Englisch als Fremdsprache ab der dritten Klasse als verbindlichen Bestandteil in den Lehrplan für die Grundschule aufgenommen. Zum Schuljahr 2008/09 erfolgte die Erweiterung: Beginn des Fremdsprachenlernens ist seitdem das 2. Halbjahr des ersten Schuljahres. In allen Jahrgängen erhalten die Kinder 2 Wochenstunden Englischunterricht, der von FachlehrerInnen erteilt wird und im Stundenplan ausgewiesen ist.
Die Aufgaben des Englischunterrichts in der Grundschule beziehen sich auf
- die Entwicklung von Interesse und Freude am Sprachenlernen und an fremden Lebenswelten
- den Erwerb, die Erprobung und die Festigung sprachlicher Mittel
- den Erwerb von wirkungsvollen Strategien des Sprachenlernens
- die Bewältigung von einfachen Sprachhandlungssituationen in englischer Sprache.
Bereiche, Schwerpunkte und Erfahrungsfelder
Der kompetenzorientierte Englischunterricht vollzieht sich in thematisch ausgerichteten verbindlichen Erfahrungsfeldern, die den folgenden Bereichen mit definierten Schwerpunkten zugeordnet werden:
- Kommunikation – sprachliches Handeln
- Interkulturelles Lernen
- Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln
- Methoden
Die 6 Erfahrungsfelder sind:
- Zu Hause hier und dort
- Jeden Tag und jedes Jahr
- Lernen, arbeiten, freie Zeit
- Eine Welt für alle
- Auf den Flügeln der Fantasie
Die Themen zu den Erfahrungsfeldern und die Schwerpunkte zu den Bereichen finden sich in den Arbeitsplänen wieder.
Unterrichtsprinzipien
Die Kinder lernen in elementaren Situationen eine begrenzte Anzahl von Wörtern, Redemitteln und einfachen grammatischen Strukturen. Der Unterricht basiert im Wesentlichen auf mündlichen Übungen wie Hören und Nachsprechen, Dialogen und Rollenspielen, Singen von Liedern, Sprechen von Chants (rhythmischen Sprechgesängen) und dem sogenannten „Storytelling“. Dabei wird eine komplexe Geschichte mit unterschiedlichsten Darbietungsformen erarbeitet: Vorlesen, als Videofilm ansehen, Bilder sortieren, Textteile sortieren, nachspielen, nachgestalten.
Darüber hinaus können kurze bekannte Texte schriftlich festgehalten werden ( z.B. eine Postkarte schreiben, eine kurze Personenbeschreibung in Steckbriefform, eine kleine nachgestaltete Geschichte in Form eines sog. Pocketbooks u.ä.).
Methoden
TPR: Die Fremdsprachenlehrmethode „Total Physical Response“ basiert auf der Annahme, dass das menschliche Gehirn ein biologisches Programm für den natürlichen Spracherwerb hat. Dies gilt sowohl für die Erstsprache, als auch für jede weitere Sprache und auch für die Zeichensprache Taubstummer.
Der oder die Lehrende beschreibt in Worten eine Handlung und führt diese gleichzeitig pantomimisch oder real aus. Die Lernenden werden aufgefordert, die Handlungen ebenfalls in gleicher Weise auszuführen. Zunächst lernen die Kinder, auf einfache, kurze Aufforderungen zu reagieren. Nach und nach werden die Äußerungen komplexer, aber die Grundmethode bleibt unverändert.
Einfache Sprachmuster finden immer wieder in unterschiedlichen thematischen Bezügen Anwendung (z.B. Yes, I do – No, I don’t).
Mit zunehmendem Sprachverständnis können die Kinder auch an verschiedene, ihnen aus den anderen Fächern bekannte Sozial- und Arbeitsformen herangeführt werden, wie z.B. themenbezogener Stationenlauf, Interviews unterschiedlicher Arten, Partnerarbeit u.ä.
Dabei beachten wir die notwendige Kontrolle des Hörverständnisses und der Aussprache. Computerprogramme, Tingstifte und ähnliche akustische Hilfsmittel unterstützen dabei das selbständige Lernen – speziell zum Hörverstehen bzw. Wort-Bild-Zuordnung. Sog. Anybook-Reader werden mit passendem Wortschatz besprochen und den Kindern als „sprechende Wortschatzkisten“ zum selbständigen Lernen zur Verfügung gestellt.
Arbeitspläne und Themen
Die Arbeitspläne Englisch müssen die Erfahrungsfelder und Kompetenzen enthalten, die den jeweiligen Themen zugeordnet werden.
Es wird darauf geachtet, dass in jedem Jahrgang jedes Erfahrungsfeld thematisiert wird. Quellen für das verwendete Material sind anzugeben.
Daraus ergibt sich folgende Verteilung der Themen auf die Jahrgänge, die die Fachkonferenz Englisch im Schuljahr 2016/ 17 festgelegt hat:
Klasse 1:
- Colours
- Numbers (1-10)
- Schoolthings
- Fruit
- Pets
- Easter
- Spring
Klasse 2:
- Back to school
- Vegetables
- Halloween
- Winter/ Christmas
- Clothes
- Weather (basic)
- Easter (prepositions)
- Numbers (1-20)
- That’s me
- Body
- Farm Animals
Klasse 3:
- Back to school
- Christmas
- Winter Stories
- Halloween
- Around the Year
- Time
- Easter
- Food and Drink (Breakfast)
- Weather
- Winnie the Witch
Klasse 4:
- Back to school
- Shopping
- At Home
- Me and my Family
- Europe/ Great Britain
- Christmas/ New Year
- Calendar
- Grammar (Vorbereitung auf den Übergang zur weiterführenden Schule: prepositions, funny sentences)
- Wild Animals
- Kings and Castles
- Hobbies and Sports
- Wiederholung „Time“, „My day“
Ab dem Schuljahr 2016/ 17 werden zusätzlich Verbrauchsmaterialien in Form von Übungsheften nicht vom Elternanteil sondern vom Budget (Kopiergeld) angeschafft und wie folgt festgelegt:
- Indianerheft 3 wird eingesetzt in Klasse 2
- Indianerheft 4 wird eingesetzt in Klasse 3
- Playway Plus wird eingesetzt in Klasse 4
Als eigenes Material für den Englischunterricht benötigen die Kinder
- In Klasse 1 und 2 eine Englischmappe
- In Klasse 3 und 4 eine Mappe und ein Heft.
Leistungsmessung
Bei der Leistungsmessung stehen die individuellen Lernfortschritte und die Anstrengungsbereitschaft der Kinder besonders im Vordergrund. Das Hörverstehen und das Sprechen sind stärker zu gewichten als Leseverständnis und Schreiben.
Das Kriterium der sprachlichen Richtigkeit wird nicht außer Acht gelassen, aber zurückhaltend gehandhabt.
Ab Klasse 3 werden Lernkontrollen/Tests geschrieben („Show what you know“), ohne Benotung (gemäß AO-GS) und ohne festgelegte Anzahl. Die Tests werden je nach Thema angelegt und in den jeweils parallelen Lerngruppen geschrieben.
In den Klassen 1 und 2 werden als schriftliche Bewertungsgrundlagen die Mappen der Kinder bzw. einzelne Arbeitsblätter u.ä. herangezogen.
Portfolio
Besondere Arbeitsergebnisse, wie Themenhefte, pocket books, lap books u.ä. sammeln die Kindern separat bis zum Ende der Klasse 4, so dass sie die Grundschule mit einem Fundus verlassen können. Ergänzt werden können diese Ergebnisse durch thematische oder allgemein bezogene Selbst- und Fremdeinschätzungsbögen.
Zusammenarbeit mit den weiterführenden Schulen
Um zu gewährleisten, dass an den weiterführenden Schulen an die erworbenen englischen Sprachkenntnisse der Kinder angeknüpft wird, nicht nur in der Sprachanwendung und deren Weiterentwicklung, sondern auch in Bezug auf Unterrichtsmethodik und -prinzipien, arbeiten wir eng mit den dortigen Fachkollegen zusammen. Ein runder Tisch zum Informationsaustausch ist seit langem eingerichtet worden und findet regelmäßige Fortsetzung. Gegenseitige Hospitationen finden ebenfalls statt.