Den Weg zur Gesunden Schule verstehen wir als Ansatz zur Umsetzung des grundlegenden Gedankens, dass Bildung und Erziehung durch Gesundheit gefördert werden kann und damit der Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule gestärkt wird.
Gesundheit wirkt nach unserem Verständnis als Verstärker, der den Bildungsprozess intensiviert, beschleunigt, vertieft und damit effektiver machen kann.
Wir bemühen uns zur Stärkung des Selbstwertgefühls des einzelnen Kindes, Stress, Mobbing, Schulangst zu vermeiden bzw. zu minimieren, die Identifizierung des Kindes mit unserer Schule zu erhöhen sowie als Lehrende und Erziehende ein positives Klima der vorurteilslosen Annahme und Wertschätzung zu pflegen.
Um diesem Ziel näher zu kommen, haben wir verschiedene Elemente in unserem Schulprogramm verankert.
Grundsätze zu Bewegung in der Schule
Grundsätzlich ist der Bereich der Gesundheitsförderung im weitesten Sinne für uns ein wesentliches Element unserer schulischen Arbeit.
Wir wollen dem Bewegungsmangel entgegen wirken und räumen der Bewegung insgesamt einen hohen Stellenwert ein.
Neben den unterrichtlichen Sportstunden sind wir „in Bewegung“:
- bei unserem jährlichen Sportfest auf dem Sportplatz
- bei der Abnahme der Sportabzeichen
- bei der jahrelangen Teilnahme am „Laufspektakel“
- bei speziellen Sportereignissen, wie z.B. das Fußballsportfest
- bei sportlichem Einsatz für einen guten Zweck („Sponsorenlauf“)
- durch thematisch orientierte Zusammenarbeit mit der AOK im Programm:
„Gesund macht Schule“ (Vorträge, Fortbildung, Materialien, Unterrichtskonzepte … )
- durch Rhythmisierung des Unterrichts am Vormittag: Bewegungspausen nach Bedarf
- durch Konzipierung einer schuleigenen „Bewegungskartei“
- durch außerunterrichtliche Angebote im Rahmen der OGS
- durch Arbeitsgemeinschaften Sport (bei Lehrerstundenverfügbarkeit)
- durch fächerübergreifende Themen z.B. zur gesunden Ernährung
- durch eine bewegungsfreundliche Schulhofgestaltung
Aktive Pause
Alle Klassen haben Spielkisten mit Seilchen, Bällen und anderen Spielgeräten, die mit in die Pause genommen werden dürfen.
Der Schulhof bietet vielfältige Bewegungsmöglichkeiten durch entsprechende Spielgeräte, wie z.B. dem Balancierkreuz, dem Klettergerüst, aufgemalte Hinkelkästchen, dem Fußballbolzplatz, unseren Schulhoffahrzeugen u.ä. .
Bewegung zur Auflockerung des Unterrichts und zur Konzentrationssteuerung
Fingerspiele, Singspiele, Tänze
Bewegung zu Geschichten
Bewegung zu Musik
Bewegung mit Körperinstrumenten
oder Orff’schen Rhythmusinstrumenten
Bewegung im Unterricht
Partnerwechsel, Aussuchen von Arbeitsmaterial
Unser Schulhof als Bewegungsraum
Unter dem Schwerpunkt der „Schule in Bewegung“ haben wir uns seit vielen Jahren auf die Gestaltung des Außenbereiches unseres Schulgeländes, d.h. auf die gesamten Schulhofflächen konzentriert.
Im Sinne des Gender Mainstreamings – der Gleichbehandlung der Geschlechter – wollten wir Bewegungsmöglichkeiten besonders auch für Jungen schaffen, im sozialen Sinne wollten wir dem Abbau von emotionalen Belastungen und der körperlichen Gesunderhaltung aller Kinder durch vielfältige Bewegung und auch durch Ruhe- und Rückzugsräume entsprechen.
Freie Flächen für Sportarten (Basketball, Tischtennis, Tanz…), für den Sachunterricht (Radfahrtrainingsfläche mit Verkehrszeichen und -hindernissen, Windrose…) und auch für Mathematik (100er-Feld) machen den Schulhof zudem auch als Unterrichtsraum vielfältig nutzbar.
Im Schuljahr 2006/07 haben wir in Eigenregie und mit Sponsorengeldern einen „großen Schulhof-Umbau“ gestartet durch das Umsetzen der Schaukel an eine andere Stelle, den Aufbau von Klettergerüsten, Kletterspinne, Balancierkreuzen und -balken, durch Fußballtore und dem Anlegen eines Bolzplatzes, durch Aufbau von Spielehütten und dem Anpflanzen von Buchenhecken als natürliche Trennräume. Im Jahr 2010 musste eine Erneuerung des Bodenbelages am Bolzplatz wegen mangelhaftem Wasserabfluss erfolgen. Nach dem Kauf und Aufbau von Holz-Metallbänken als Sitzflächen und Ruhebereiche in 2011 haben wir im Jahr 2013 letztendlich mit der Anschaffung von Schulhof-Fahrzeugen und einem Aufbewahrungscontainer.
Eine ergänzende künstlerische Gestaltung der Pausenhalle durch Graffiti-Bilder im Rahmen eines Ferienprojektes unserer Offenen Ganztagsbetreuung im Sommer 2014 hat dem Schulhof ein zusätzliches freundliches und kindgerechtes Aussehen verliehen.
Im Frühjahr 2016 konnten wir dank einer Spende das Angebot der Schulhof-Fahrzeuge um 4 Fahrzeuge erweitern.
Unser Fahrzeug-Ausleih- und Nutzungssystem seit dem Schuljahr 2012/ 13 (installiert im Frühjahr 2013):
Aus jeder der 4. Klassen übernimmt ein Kind für jeweils 1Woche die Ausleihe in den Pausen. Aus den Klassen dürfen diejenigen Kinder ein Fahrzeug ausleihen bzw. es verantwortungsvoll nutzen, die von der Klassenlehrerin oder dem Klassenlehrer eine „Ausleihklammer“ bekommen haben. Diese Klammer wird an das Bild des entsprechenden Fahrzeuges an unserer „Rent-a-car-Ausleihstation“ gesteckt. So wird sicher gestellt, dass die Ausleihe überschaubar bleibt und das Kind das Fahrzeug nach der Pause zurück bringt.
Die Ausleihstation besteht aus einer Holzstele mit Automotiv, die die Kinder bunt in den Ampelfarben gestaltet haben.
15 Fahrzeuge stehen zur Verfügung, wie Hochrad, Funcart, FootTwister, Tridem, Holländer, Swingcart, Roller und einiges mehr –
dazu gehören noch kleinere Bewegungsspielzeuge wie Rollbretter oder Balancierstangen.
Für die sichere, gefahrenlose und rücksichtsvolle Handhabung der Fahrzeuge haben die älteren Kinder außerdem Benutzer- und Schulhofverkehrsregeln aufgestellt, deren Einhaltung sie in den Pausen überprüfen. Gemeinsam mit den Lehrern wurde ein Fahrbereich auf dem Schulhof festgelegt und durch Hinweiszeichen markiert.
Unsere Teilnahme am EU-Schulobstprogramm
„EU Schulobst-Programm“ – wir sind dabei!
Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Gesundheitserziehung können wir durch unsere erfolgreiche Teilnahme am EU-Schulobstprogramm leisten.
Seit Ende April 2010 sind wir in der Förderung und bekommen für jedes Kind frisches Obst und Gemüse von einem vom Ministerium zugelassenen Lieferanten in unserer Nähe geliefert.
Die Sortierungen stimmen wir mit ihm unter Berücksichtigung der regionalen Produkte ab.
Die Ware wird morgens vom Hausmeister angenommen und in die Küche gebracht, von fleißigen Elternhelfern dort dann gewaschen, mengenmäßig auf die Klassen verteilt – jedem Kind stehen ca.100 g zu -, geputzt und in appetitliche Portionen zerteilt.
Nach einer anfänglich 5-Tage-Lieferung wurde das Projekt vor einigen Jahren auf die Lieferung an 3 Tagen reduziert: wir haben uns dabei auf Dienstag, Mittwoch und Donnerstag festgelegt. Die Eltern organisieren ihren Arbeitseinsatz selbständig und haben im Kollegium eine Lehrkraft als Ansprechpartner/in und Koordinatorin.
Jede Klasse hat einen Kinder-Obstdienst eingerichtet und eine Obststation im Klassenraum. Das gemeinsame Frühstück, das Besprechen, Probieren und Reflektieren der angebotenen Sorten ist mittlerweile – auch zum fächerübergreifenden – Bestandteil des schulischen Alltags geworden.
Wir achten sehr auf das Einhalten der Vorschriften der Förderungsregeln, wie die Hygienebestimmungen u.ä. . Wir halten die Kinder dazu an, die ihnen zustehende Portion zur Frühstückspause zu essen bzw. zu entnehmen und in einer Frühstücksdose aufzubewahren. Obst-Reste werden zusammen mit den Behältern nach der 4. Std vom Schulobstdienst in die Küche gebracht und dort am Nachmittag von den OGS-Kindern verspeist.
Präventionsprojekt „Mein Körper gehört mir“
Dieses Projekt wurde nach Beschluss der Schulkonferenz zum ersten Mal im Schuljahr 2014/15 an unserer Schule durchgeführt und fand seine Wiederholung im Schuljahr 2016/ 17. Es ist als Präventionsmaßnahme konzipiert und richtet sich in erster Linie an Kinder aus den 3. und 4. Klassen.
Damit alle Kinder im Laufe ihrer Grundschulzeit das Projekt in einem dieser beiden Jahrgänge durchlaufen sollen, wollen wir es wiederholend durchführen, vorausgesetzt, die Kosten können getragen werden.
Ziel
Ziel des Projektes ist es, die Kinder für alltägliche Situationen zu sensibilisieren, die eine potentielle oder reale Gefahr des körperlichen Übergriffs, der sexuellen Gewalt, des Missbrauchs… darstellen und soll sie vor allem dazu befähigen, Handlungsmöglichkeiten anzuwenden und eigene Schutzmaßnahmen zu ergreifen („Ich darf auch NEIN sagen“, „Ich weiß, an wen ich mich um Hilfe wenden kann“). Die Kinder lernen, Situationen komplex zur eigenen Sicherheit zu bewerten und zu wissen, wie sie sich präventiv verhalten können.
Das Projekt umfasst fächerübergreifende Unterrichtselemente über mehrere Wochen und wird begleitet von der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück. Zum einen lernen die Kinder ihre eigenen Gefühle im Umgang mit anderen wahrzunehmen und zu versprachlichen („Mein Ja-Gefühl, mein Nein-Gefühl“), d.h. das Recht auf körperliche Selbstbestimmung zu erfahren. Zum anderen werden den Kindern in kleinen Spielsequenzen Situationen vorgeführt, die scheinbar harmlos sind, aber dennoch einen körperlichen Übergriff darstellen oder ankündigen könnten („im Bus“, „im Haus mit dem Nachbarn“). Die Kinder lernen den Unterschied zwischen „guten und schlechten Geheimnissen“ kennen.
In Rollenspielen üben sie Handlungsmöglichkeiten und lernen präventives Handeln zur eigenen Sicherheit kennen („Weiß jemand, wo ich bin?“, „Bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?“).
Die Eltern werden im Rahmen eines Elternabends miteinbezogen durch einen Elternabend und dem Kennenlernen der Inhalte, Vorstellen des Materials u.ä. .
Die Kinder selber sind die Akteure. Sie können ihr Ich-Gefühl stärken, sich selbst als einzigartig wahrnehmen, gleichzeitig im sozialen Kontext erfahren, dass jeder Mensch das Recht darauf hat, so zu sein wie er möchte. Sie erfahren in Rollenspielen und unter Verwendung von pädagogischen Arbeitsmaterialien zum einen Toleranz miteinander zu leben, und zum anderen auf die eigene Gefühlslage, das eigene Bauchgefühl zu hören. Sie stehen im Mittelpunkt von präventiven Handlungsansätzen zum eigenen Schutz und zur eigenen Unversehrtheit und dem Wissen um die eigene Selbstbestimmtheit.
Unsere in der Schule hinlänglich bekannte Grundregel im gemeinsamen Tun im Unterricht, in den Pausen und im gesamten Schulleben: „Stopp, hör auf, ich will das nicht!“ erfährt somit eine neue Dimension für die Kinder.
Gesundheitsfördernde Projekte
Im Rahmen unseres Schwerpunktes „Auf dem Weg zur gesunden Schule“ nutzen wir weitere externe Kooperationspartner.
AOK (seit 2010) | Gesund macht Schule | Fortbildungen, Kooperationsärzte (Gynäkologin: Sexualerziehung)Materialien |
Edeka-Stiftung(jährlich seit 2013) | „Gesund leben: mehr bewegen, besser essen“ | Aktionstage in den 3. Klassen zum Thema Ernährung mit vielfältigen Angeboten, gesundes Essen herzustellen und Informationen |
AID | Ernährungspyramide | Materialnutzung für den Unterricht |
Angebote von Zirkus-Unternehmen: hier Circus Soluna (2014, weiteres geplant) | Mitmachzirkus für alle Kinder | Wochenprojekt, in dem die Kinder alle zu Artisten ausgebildet werden und zum Abschluss eine Vorstellung geben |
Ziel
Ziel des Projektes ist es, die Kinder für alltägliche Situationen zu sensibilisieren, die eine potentielle oder reale Gefahr des körperlichen Übergriffs, der sexuellen Gewalt, des Missbrauchs… darstellen und soll sie vor allem dazu befähigen, Handlungsmöglichkeiten anzuwenden und eigene Schutzmaßnahmen zu ergreifen („Ich darf auch NEIN sagen“, „Ich weiß, an wen ich mich um Hilfe wenden kann“). Die Kinder lernen, Situationen komplex zur eigenen Sicherheit zu bewerten und zu wissen, wie sie sich präventiv verhalten können.