1. Vorbemerkung
Die Förderung von Medienkompetenz, die sowohl traditionelle als auch digitale Medien umfasst, ist eine der wichtigsten Bildungsaufgaben unserer Zeit.
Schulische Medienbildung hat zur Aufgabe, den Kindern einen dauerhaften, pädagogisch strukturierten und begleiteten Prozess der konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt zu vermitteln.
Ziel ist die fortlaufende Erweiterung der Medienkompetenz, also jener „Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebenswelt ermöglichen“ (Kultusministerkonferenz 2012, S. 3). Zeitgemäße Bildung in der Schule ist ohne Medienbildung nicht denkbar, sie ist als wichtiger Beitrag zu Lernprozessen zu sehen, die aus Wissen und Können, Anwenden und Gestalten sowie Reflektieren, Bewerten, Planen und Handeln erwachsen.
Somit ist die Etablierung einer kontinuierlichen Medienbildung nicht nur im Hinblick auf die zu entwickelnde Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler notwendig, sie leistet darüber hinaus einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Entwicklung und Qualitätssteigerung von Unterricht in allen Fächern. Zwangsläufig erfährt die Medienbildung in den neuen Richtlinien für die Grundschule einen hohen Stellenwert: „Indem die Medien selbst zum Gegenstand der Arbeit im Unterricht werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit. Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln“ (Lehrplan NRW Grundschule 2008, S. 15).
Schülerinnen und Schüler kommen sowohl mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen als auch mit unterschiedlichen Vorkenntnissen über den Gebrauch eines Computers in die Schulen. Im Einzugsgebiet der Städt. Kath. Grundschule St. Peter verfügt die Mehrheit der Eltern über ein mobiles Endgerät mit Internetanschluss. So ist davon auszugehen, dass die meisten Kinder bereits über Grundkenntnisse verfügen.[1]
2. Ziele des schulumfassenden Medienkonzeptes
Das Ziel eines schulumfassenden Medienkonzeptes ist es, Lernen mit Medien systematisch in Lernprozesse zu integrieren. Schülerinnen und Schüler erwerben so Kenntnisse, Einsichten, Fähigkeiten und Fertigkeiten, um den Herausforderungen in einer von Medien beeinflussten Welt gerecht zu werden. Das schulische Medienkonzept schafft durch einen Austausch aller in der Schule Beteiligten eine gemeinsame Basis für die aktive Gestaltung der Lernumgebung und Unterrichtsorganisation. Dabei ist der Leitgedanke, dass das pädagogische Konzept die Mediennutzung und die Ausstattung bestimmt (Primat der Pädagogik vor der IT-Technik). [2]
2.1. Medienpädagogische Vorüberlegungen und pädagogische Grundsätze
Wie in unserem Schulprogramm festgelegt, erfolgt der Einsatz und die Nutzung der Medien auf mehrfache Art und Weise:
Die Schüler in allen Jahrgangsstufen nutzen den Computer auf unterschiedlichem Niveau als Lernmedium, als Schreibwerkzeug, als Informationsträger und Kommunikationsplattform und als direkten Lerngegenstand. Bei der Auseinandersetzung mit der Frage: „Welche Medien können in welchen Klassen und welchen Fächern zur Entwicklung von Lern- und Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler genutzt werden?“, geraten die Themenfelder „Lernen mit Medien“ und „Leben mit Medien“ (vgl. auch „Medienkompetenzrahmen NRW“) ins Blickfeld.
2.1.1. Lernen mit Medien
In einem aktiven Prozess der Aneignung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten spielen sowohl „alte“ als auch „neue“ Medien eine zentrale Rolle. Sie sind einerseits Werkzeuge, in deren Handhabung die Schülerinnen und Schüler gezielt angeleitet, gefördert und gefordert werden sollten, andererseits sind sie aber auch selbst Unterrichtsgegenstand mit dem Ziel, bei den Schülerinnen und Schülern eine angemessene Reflexion über Medienwirkung und eigene Mediennutzung anzubahnen.
Der „Medienkompetenzrahmen NRW“ gliedert beide Themenbereiche in insgesamt sechs Kompetenzbereiche, die die Grundlage einer systematischen Förderung von Medienkompetenz im Fachunterricht aller Jahrgangsstufen bilden sollen.
Hierbei kommt bereits dem Lernen im Grundschulbereich eine wichtige Bedeutung zu:
Bedienen/Anwenden(=B/A) | „ Die Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten analoger und digitaler Medien und wenden sie zielgerichtet an.“ (Kompetenzerwartung) |
Informieren/Recherchieren (=I/R) | „Die Schülerinnen und Schüler entnehmen zielgerichtet Informationen aus altersgerechten Informationsquellen.“ (Kompetenzerwartung) |
Kommunizieren/Kooperieren (=K/K) | „Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende Regeln für eine sichere und zielgerichtete Kommunikation an und nutzen sie zur Zusammenarbeit.“ (Kompetenzerwartung) |
Produzieren/Präsentieren (=P/P) | „Schülerinnen und Schüler erarbeiten unter Anleitung altersgemäße Medienprodukte und stellen ihre Ergebnisse vor.“ (Kompetenzerwartung) |
Analysieren/Reflektieren (=A/R) | „Die Schülerinnen und Schüler beschreiben und hinterfragen ihr eigenes Medienverhalten. Sie unterscheiden verschiedene Medienangebote und Zielsetzungen.“ (Kompetenzerwartung) |
Problemlösen / Modellieren (=P/M) | „Die Schülerinnen und Schüler erkennen und beschreiben Probleme und entwickeln eigenständig Lösungen.“ |
2.1.2. Leben mit Medien
Auch für viele Kinder unserer Schule (insbesondere in den Klassen 3/4) sind der Umgang mit Handys und verschiedenen Computer-Typen sowie die Nutzung des Internets für verschiedene Zwecke zunehmend selbstverständlich geworden.
Schule hat hier besonders die Aufgabe, über die – bei der hohen Faszination der neuen multimedialen Möglichkeiten leicht aus dem Blickfeld geratenden – rechtlichen Aspekte (Zulässigkeit von Up- und Downloads, Kostenfallen…) zu informieren und mit den Schülerinnen und Schülern die Konsequenzen und Risiken falschen Handelns (Cyber-Mobbing, Chat-Fallen…) zu diskutieren. Dies ist allerdings im Rahmen von Grundschule höchstens ansatzweise zu leisten und im Wesentlichen an die weiterführenden Schulformen zu verweisen.
2.2. Aspekte des Computereinsatzes in unserer Schule (Unterrichtsentwicklung)
Im Hinblick auf den Einsatz neuer Medien in den einzelnen Fächern werden bereits praktizierten Lehr- und Lernformen Alternativen mit Medien gegenüber gestellt und bereits genutzte Medien um weitere (digitale) Medien ergänzt, so dass die jeweiligen Fächer in Bezug auf die in den Arbeitsplänen definierten Lernziele vom Einsatz der jeweiligen Medien profitieren. Ein Schwerpunkt liegt hier auf dem individuellen Förder- und Forderaspekt, u.a. durch den Einsatz von Lernsoftware, der Nutzung von neuen Medien in offenen Unterrichtsformen, Projektarbeit und im Rahmen des selbstständigen und kooperativen Lernens.
Der Unterricht an der Städt. Kath. Grundschule St. Peter wird in den Klassen 1 – 4 jahrgangshomogen erteilt. Innerhalb des Klassenverbandes ist die Verbindung von gemeinsamem Lernen und individuellen Angeboten Leitprinzip; d.h. es wechseln gemeinsame Erarbeitungen, Einzelarbeit, Partner- und Gruppenarbeit mit offenen Unterrichtsformen wie Freiarbeit, Stationenlernen, Werkstattarbeit und Wochenplanarbeit. Orientiert an den einzelnen Lehrplänen und dem Schulprogramm ergeben sich folgende Einsatzmöglichkeiten:
- Übungsprogramme finden Anwendung im differenzierten Unterricht und insbesondere im Förderunterricht
- Vertiefung und Erweiterung der Lerninhalte
- Unterstützung des Lese- und Schreiblehrgangs im Anfangsunterricht
- gezieltes Rechtschreibtraining
- Unterstützung der Textproduktion
- Recherche und Informationsquelle
- Rechentraining und –übung
- Wahrnehmungstraining
- grafische Gestaltungshilfe
- Unterstützung des selbstentdeckenden Lernens
- Leseförderung durch das Programm ANTOLIN
- Sprachförderung im Rahmen Deutsch als Zielsprache
- Soziales Lernen u.a. in Kleingruppen durch Bearbeitung von Aufgaben am PC
- Dokumentation von Experimenten im Sachunterricht und dadurch „unsichtbare“ Prozesse „sichtbar“ machen
- verschiedene digitale Werkzeuge kreativ, reflektierend und zielgerichtet anwenden (z.B. Dokumentation einer Versuchsreihe,…)
- Fremdsprachenunterricht Englisch
- Begegnung mit Sprache(n)
- Besonders bei der Beschulung von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte oder auch Kindern mit geringen Deutschkenntnissen haben neue Medien eine besondere Stellung. Mit Tablets könnten Aufgabenformate für diese Schüler und Schülerinnen sehr leicht in den Unterrichtsalltag integriert werden, da bspw. durch Übersetzungsapps die Sprachbarrieren vermindert werden können.
Auch gibt es viele Programme, die diesen Schülern auf sehr individuelle Weise und den individuellen Anforderungen entsprechend beim Erlernen der deutschen Sprache helfen. Das Tabletformat ist diesen Kindern im Gegensatz zum Computer vertraut, da die meisten Eltern zu Hause über Smartphones verfügen. Gerade in diesem Bereich wäre der Einsatz von Tablets wünschenswert.
2.2.1. Grundsätze zur Technischen Ausstattung
Die pädagogische Nutzung der Medien in der Schule ist ganz entscheidend von der technischen Ausstattung vor Ort abhängig. Und dies gilt in besonderem Maße für uns als Grundschule.
Grundschüler benötigen einen stabil arbeitenden Rechner
Fehlermeldungen, Veränderungen in einzelnen Anwendungen oder Abstürze verunsichern sie dermaßen, dass dadurch die selbständige Arbeit unterbrochen und Erwachsenenhilfe nötig ist (anders vielleicht als bei älteren Schülern, die mit kleineren Problemen sich schon mal selber zurecht finden).
Grundschüler brauchen einen einheitlich strukturierten Desktop
Finden sie sich in unterschiedlichen Räumen an den verschiedenen Rechnern vor unterschiedlichen Aufbauten und anderen Systembedingungen wieder, kann es dadurch zu Irritationen und Fehlbedienungen kommen.
Grundschüler brauchen hochleistungsfähige Rechner
Zum einen stellen grundschulrelevante Lernprogramme Anforderungen an die
entsprechenden Hardwarekomponenten. Zum anderen müssen die Rechner schnell arbeiten, um die entwicklungsbedingte Ungeduld der Grundschüler zu umgehen.
Schüler brauchen ein sicheres Netz
Dieser Grundsatz gilt für alle Schüler. Unerwünschte Seiten müssen gesperrt werden können, Virenschutz muss vorhanden sein.
Um Sicherheit in Bezug auf Daten und Anwendungssoftware zu gewährleisten, muss eine strikte Trennung von pädagogischem Netzwerk und Verwaltungsnetzwerk erfolgen.
Dies wurde bis Dezember 2019 durch physisch getrennte Netzwerke mit eigenen Switches realisiert. Im Rahmen unserer kurz vorher realisierten Gebäudeerweiterung wurde auf neue Switche umgerüstet und eine Trennung durch VLans realisiert.
Kernstück bildet ein leistungsfähiger Server, der seit Oktober 2019 in Betrieb ist. Seit der Umstellung auf die neue Hardware im Schuljahr 2019 / 2020, handelt es sich bei jedem Endgerät wieder um einen vollwertigen PC. Die vorherigen als RDP-Clients eingesetzten Endgeräte wurden vollständig ersetzt und somit die Serverlast deutlich reduziert.
Grundschüler brauchen Rechner im Klassenraum
Die Grundschuldidaktik ist ausgerichtet auf das selbstbestimmende, selbständige Lernen, das auf den Lernstand des einzelnen Kindes bezogen ist und die individuelle Förderung als oberste Prämisse definiert. Um Medien in diesem Sinne vielfältig zur Differenzierung, zur Förderung und zur Herausforderung bei besonderen Stärken einsetzen zu können, muss die räumliche Nähe der Medien gegeben sein.
Die Netzwerk-Administration und der Support müssen durch externe
Stellen erfolgen
LehrerInnen sind nicht dazu ausgebildet, Hardware zu installieren, Rechner zu warten, Netzwerke zu verwalten, Störungen zu beseitigen, die über den First-Level-Support hinausgehen. Dies gilt insbesondere für Grundschulkollegien, da aufgrund der Fächerstruktur keine Informatiker oder Mathematiker zu ihren Mitgliedern zählen. Die Betreuung unserer Technik erfolgt extern über zwei Administratoren des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein, die eine kurze Reaktionszeit bei größeren Maßnahmen bietet.
2.2.2. Computereinsatz – Räumliche Situation
Seit Januar 2020 verfügt die Schule über zwei Laptopwagen, die selbstständig ein gutes WLAN- Netz zur Verfügung stellen.
Im Herbst 2019 wurden das Lehrerzimmer und ein Beratungsraum mit Deckenbeamern und Dokumentenkameras ausgestattet.
Der Medienraum wurde im Februar 2020 mit einem Deckenbeamer und einem Notebook samt kabelgebundenem Internetanschluss ausgestattet. Diese ergänzen den Medienwagen, der eine 5.1 Anlage, einen DVD-Player und einen VHS Videorekorder enthält. Aufgrund der Raumsituation und anstehender Baumaßnahmen wurde der Computerraum zur Schülerbücherei umfunktioniert.
Die Möglichkeit einen Computerraum an alternativer Stelle einzurichten besteht nicht.
Seit Februar 2020 verfügen alle 12 Klassenräume über zwei Notebooks, welche als Desktopersatz zur Verfügung stehen und intensiv genutzt werden. Um flexibler und vermehrt mit neuen Medien zu arbeiten, besteht der Wunsch, die Schule mit zusätzlichen mobilen Endgeräten (zwei weitere Notebookwagen und Tablet-Koffer) auszustatten.
Die Städt. Kath. Grundschule St. Peter verfügt über folgende PC Ausstattung:
Geräte | Anzahl | Bemerkung |
Notebooks in Notebookwagen | 32 | 2 Wagen á 16 Notebooks |
Notebooks gesamt in allen Klassenräumen | 24 | 2 pro Raum, nur kabelgebundener Einsatz möglich |
PC im offenen Ganztag | 2 | |
PC Lehrerzimmer | 2 | |
PC übrige Verwaltung | 3 | |
PC Schülerbücherei | 1 | |
PC Hausmeister | 1 | |
Schullaptop | 1 | |
Gesamtanzahl | 66 |
3. Bestandsaufnahme
Um die unterrichtlichen Ziele erreichen zu können, sind sowohl die entsprechende Ausstattung mit Multimediageräten, die Vernetzung der Computerarbeitsplätze und ein Internetzugang als auch die Verfügbarkeit von geeigneten Unterrichtsmedien notwendige Voraussetzungen. Mit der Bestandsaufnahme werden die technischen Gegebenheiten vor Ort ermittelt. Sie bietet einen Überblick für die Lehrerinnen und Lehrer und ist im Zusammenspiel mit den Kompetenzerwartungen Ausgangspunkt für den Ausstattungsbedarf.
3.1 Ausstattung
Was? | Ort |
Lektüren | Lehrerzimmer |
Leseecken | Klassenräume |
Musik CD | Schülerbücherei |
Zeitung /Zeitschriften | Beratungsraum |
Hörspiele | Schülerbücherei |
Darstellende Medien | |
Playway CD | Beratungsraum |
Playway DVD | Beratungsraum |
Technik | ||
Computer | Ort | Anzahl |
Lehrercomputer | Lehrerzimmer | 2 |
Schülercomputer | Klassenzimmer (je 2) | 24 gesamt |
Schülercomputer | Notebookwagen | 2 x 16 |
Drucker im päd. Netz | Vor Büro der OGS-Leitung | 1 |
Drucker im Verw. Netz | LZ, SL, Sek, Kopierraum | 4 |
Computer | Verwaltung | 3 |
Beamer | flexibel | 2 |
Deckenbeamer | LZ, roter Raum, Medienraum | 3 |
Dokumentenkameras | LZ, roter Raum, Medienraum | 3 |
Dokumentenkameras | Flexibel | 2 |
Overheadprojektor | „Computerraum“ | 2 |
Musikanlage | Turnhalle / Lehrerzimmer / Keller | 1 |
Laptop | Flexibel / Medienschrank | 1 |
3.2. Software und Lizenzen
Software / Lizenzen | ||
Anwendungsprogramme | ||
Software | Beschreibung | Lizenz |
Microsoft Office | Officesoftware | FWU |
Windows 10 | Betriebssystem | FWU |
Easygrade | Zeugnisprogramm | Schul- und Einzellizenz |
Worksheetcrafter | Programm zur Erstellung von Material | Schullizenz |
Nicht erfasst wird hier die Software des MSB wie z.B. ASDPC, u.A. | ||
Lernprogramme | ||
Lernwerkstatt 10 | Fächerübergreifende Lern- und Übungssoftware | Schullizenz |
Antolin | Leseförderprogramm | Schullizenz |
Blitzrechnen | Software zum Lehrwerk | Schullizenz |
3.3. Kenntnisstand des Kollegiums
Alle KollegInnen benutzen seit mehreren Jahren privat Computer und sind mit der grundlegenden Bedienung eines Standard-PCs (Rechner mit Maus, Tastatur, CD-ROM- Laufwerk, Soundkarte und Lautsprecher, Drucker) sowie der Windows-Oberfläche vertraut.
In Bezug auf die schulische PC-Ausstattung sind bei allen KollegInnen folgende Grundkompetenzen vorhanden:
- Die auf den Rechnern in den Klassen installierten Lernprogramme (vorwiegend Lernwerkstatt, Blitzrechnen) können von allen KollegInnen eingesetzt werden. Neue KollegInnen können bei Bedarf von versierten KollegInnen in die grundlegenden Funktionen der Programme eingewiesen werden.
- Die „Textverarbeitung“ mit Microsoft Word ist der häufigste und damit vertrauteste Anwendungsbereich. Alle KollegInnen erledigen damit alltägliche Schreibarbeiten.
- Alle KollegInnen verfügen auch privat über einen Internet-Anschluss und besitzen von daher grundlegende Kenntnisse im Umgang mit www-Seiten und den Einsatz des Kommunikationsmittels email.
- Alle KollegInnen können eine eigene Emailadresse nach dem Muster vorname.nachname@st-peter-schule-rheinberg.de nutzen
- Das Kollegium hat an einer Einführung zur Nutzung der Deckenbeamer und Notebookwagen, sowie des neu organisierten Medienschrankes teilgenommen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Lehrerinnen und Lehrer recht versiert mit den Computern im Klassenraum umgehen. Im Wesentlichen werden die Computer zur gezielten Förderung in den Fächern Deutsch und Mathematik eingesetzt sowie zur Recherche im Internet, vor allem im Fach Sachunterricht.
4 Ziele in Bezug auf die Kompetenzerwartungen
Die Kompetenzerwartungen am Ende von Klasse 4 des Lehrplans NRW sind Bestandteil unserer schuleigenen Arbeitspläne und an die unterschiedlichsten Unterrichtsinhalte in den Fächern angebunden.
Sie definieren zum richtigen Umgang mit Medien als Schlüsselkompetenz die Bereiche:
Bedienen und Anwenden
Informieren und Recherchieren
Kommunizieren und Kooperieren
Produzieren und Präsentieren
Analysieren und Reflektieren
Porblemlösen und Modellieren
4.1.1 Der Computer als Lernmedium (bedienen und anwenden)
meint die individuelle Nutzung von Lernprogrammen durch einen oder mehrere Schüler mit z.B. folgenden Vorteilen (vgl. auch: Handbuch zur Hamburger Schreibprobe, Hrsg. Peter May, vpm 2013, S. 133 ff.) :
- systematisch aufgebaute Struktur der Lernschritte
- Unterstützung von Sprachenlernen im Sinne von DaZ („Deutsch als Zweitsprache“) für Kinder mit Migrationshintergrund
- individuelles Arbeitstempo
- hohe Motivation durch ansprechende Animation (Grafik, Musik…)
- direkte und sachlich bezogene Rückmeldung
- Selbstkontrolle
- Korrekturmöglichkeit von Fehlern – keine „Sanktionen“
- Sinnbezug durch Einbettung in „reale“ Spielsituationen
4.1.2 Der Computer als Schreibwerkzeug (produzieren und präsentieren)
bietet „bei gezielten Übungen in der Rechtschreibung gegenüber Papier- und Bleistiftübungen einige grundsätzliche Vorzüge“ (s. Peter May (Hrsg): Handbuch zur Hamburger Schreibprobe, vpm 2013 S. 133 ff,).Besonders für den sprachlichen Förderunterricht gelten z.B. als Vorteile (vgl. ebenda):
- Anregung von Neugier und Selbstvertrauen
- Geringere Anforderungen an die Schreibmotorik
- Gut lesbare Schrift „wie gedruckt“
- Hemmung von impulsivem Lösungsverhalten durch technisch verzögertes Eingeben
- ‚Unsichtbare’ Korrektur von Fehlern
- Hilfen zur Fehlerkorrektur (z.B. bei Word = rote Schlangenlinie)
Darüber hinaus bietet der Computer als Schreibwerkzeug unter Verwendung der gängigen Office-Anwendungen wie Word und Powerpoint zunehmend in höheren Klassen den Schülern die Möglichkeit, z.B. selbst verfasste Texte, Kurzinfos oder Wortsammlungen schnell und sauber sich selbst oder der Gruppe/Klasse zur Verfügung zu stellen ,z.B. im Rahmen von Projekten ihre eigenen Präsentationen zu zeigen.
4.1.3 Der Computer als Informationsträger und Kommunikationsplattform (informieren und recherchieren, kommunizieren und kooperieren)
gibt den Schülern die Möglichkeit, aus dem Internet sich selbständig oder unter Anleitung oder mit vorrecherchierten Adressen (als Hilfe dazu führen wir eine Internet-Adressenkartei) zu bestimmten Themen Informationen zu beschaffen, Sachverhalte durch Simulationen besser zu verstehen und durch Querverbindungen („Links“) Interessen über das eigentliche Thema hinaus zu entwickeln, mit anderen Personen, Gruppen, Klassen per eMail in Kontakt zu treten, um z.B. Brieffreundschaften zu initiieren und zu pflegen. Die Entwicklung einer kritischen Betrachtungsweise und Bewertung der multimedialen Inhalte durch die Schüler ist uns dabei ebenfalls wichtig.
4.1.4 Der Computer selbst wird zum Lerngegenstand (analysieren und reflektieren),
indem die Schüler nach dem Prinzip „learning by doing“ an den kompetenten Umgang und an das notwendige Sachwissen heran geführt werden.
Im Detail geht es um
– sichtbare und unsichtbare Teile des Computers
- Hardware – Software
- Schreiben und Drucken von Texten
- Starten, Bedienen und Beenden von Lernprogrammen
- Was ist das Internet
- Funktionsweise des Mailsystems
- Bedienung und Funktion von Suchmaschinen
- Sicherheit im Netz
- Nutzen und Gefahren
- soziale Netzwerke: Möglichkeiten und Grenzen
4.2 Software
Seit 1998 nutzen wir an unserer Schule Lernsoftware zu den Bereichen Mathematik, Deutsch und Sachunterricht. Jede Software, die wir den Schülern zur Verfügung stellen, wird vorher von uns auf sinnvolle Inhalte und schülerfreundliche Bedienung hin geprüft oder auf Empfehlung von neutralen, kompetenten Institutionen (z.B. learn-line NRW, Uni Münster, Medienzentren) angeschafft.
Vorrangig werden Lernprogramme für den Lese- und Schreibprozess für die Lernanfänger eingesetzt, wobei diese Programme auch sehr gut für den Migranten-Förderunterricht „Deutsch als Zielsprache“ nutzbar sind. Das „Blitzrechnen“ bietet für alle Jahrgänge Kopfrechenübungen, die analog zum Lehrwerk „Das Zahlenbuch“ aufgebaut sind. Die „Lernwerkstatt“ bietet vielfältige, auf den Jahrgang bzw. auf die individuelle Lernsituation des einzelnen Kindes ausgerichtete Übungen, vorrangig für Deutsch, Mathematik, Englisch.
5. Kompetenzrahmen
5.1. Bedienen und Anwenden

5.2. Informieren und Recherchieren

5.3. Kommunizieren und Kooperieren

5.4 Produzieren und Präsentieren

5.5 Analysieren und Reflektieren

5.6 Problemlösen und Modellieren

5.7 Zertifizierung von Schülerleistungen
Neben dem Erwerb eines sog. „Computerführerscheins“ unter Verwendung von Vorlagen aus der Literatur oder dem „e-Pferdchen“ (ein medienpädagogisches Angebot zur Förderung der Internetkompetenz in den Grundschulen Nordrhein-Westfalens mit dem Ziel, Schritt für Schritt die Basiskompetenzen im Umgang mit dem Internet zu erlernen und die sichere Beherrschung dieser Fähigkeiten zu dokumentieren (s. http://www.bildungsserver.de/db/mlesen.html?Id=24198) ), haben wir mit Beginn des Schuljahres 2013/ 14 beschlossen, den Medienpass NRW als verbindliches Element für die Klassen 3 und 4 einzuführen. Dieser wurde nahtlos in den Medienkompetenzrahmen NRW übergeleitet.
6.1. Nutzung weiterer Medien
Auch die Nutzung und Auseinandersetzung mit weiteren Medien, wie z.B. Printmedien ist ein Bestandteil unseres Unterrichts mit fächerübergreifendem Bezug. So nehmen die Kinder aus den Jahrgängen 3 und 4 regelmäßig an Zeitungsprojekten der WAZ-Mediengruppe (z.B. „Zeus-Kids“) und der Rheinischen Post teil. Neben dem Lesen der Tageszeitungen und der Analyse des Aufbaus mit den unterschiedlichen Rubriken steht auch das Verfassen von eigenen Texten bis hin zu einer eigenen Zeitung und die kritische Auseinandersetzung mit diesen Medien im Mittelpunkt.
6. Ausstattungsbedarf nach Priorität
Medium | Anzahl /Räume |
Smartboards | 12 |
Notebookwagen | 2 |
WLAN gesamtes Gebäude | siehe Raumplan |
Aktualisierung der techn. Infrastruktur, Verkabelung, Anschlüsse etc. in den Klassen, da z.T. (besonders Gebäude C,D) nur 100 Mbit | siehe Raumplan |
Decken-Beamer | |
Klassenlehrer – Tablet / Laptop für Klassenlehrer (Unterrrichtsvorbereitung, Präsentation über Beamer etc.) | 12 |
Tabletkoffer (für den Unterrichtseinsatz) | 8 (2 pro Jgst.) |
7. Unsere Fortbildung
Die ständig voranschreitende Technik verlangt auch von uns als Kollegium einen permanenten Lernprozess. Wir nutzen dazu alle Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen:
- private Weiterbildung am eigenen PC
- gegenseitige, kollegiale Hilfestellung („über die Schulter schauen“)
- kollegiumsinterne Fortbildung
- Schulung durch Fachleute (kommerziell oder privat)
- Erläuterungen und Verpflichtungserklärungen zur Einhaltung von Datenschutzbestimmungen
7.1. Notwendiger Fortbildungsbedarf
• Bedienkompetenz
• Welche Apps für die Grundschule?
• Nutzung der Angebote von Edmond
• Cybermobbing, Jugendschutz …
• Besondere Lernwerkzeuge (Robotik, Platinen, Calliope etc.)
• Word/Excel/Power Point
• Audio- und Videoschnitt
8. Schlussbemerkung
Ebenso wie die technische Ausstattung an den Fortschritt und an die Anforderungen angepasst werden muss, sehen wir auch in der pädagogischen Nutzung ständig die Notwendigkeit, unsere Unterrichtsinhalte an die Herausforderungen der rasanten Entwicklung der Medien anzupassen.
Kommunikationsformen über Smartphones (z.B. „Whatsapp“), soziale Netzwerke wie Facebook, öffentliche Diskussionen über Internetmissbrauch u.ä. sind unseren Schülern und Schülerinnen durchaus bekannt und bedürfen von daher auch einer pädagogischen Einordnung und Aufbereitung unsererseits.
[1] Umfrage im Rahmen der Corona Pandemie im September 2020
[2] Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft – Strategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, S.3 f. Berlin 2016