Funktion im Schulleben
Die Kinder unserer Schule sollen das Fach nicht als separaten Bestandteil des Unterrichtsangebotes erfahren, sondern als Bereicherung sowohl des Schullebens als auch des Unterrichtsalltags.
Vom musikalischen Tun jeglicher Art geht eine hohe Lernmotivation aus. Sie fördert das Gefühl der Gemeinsamkeit und vermittelt den Kindern Erfolgserlebnisse.
Durch die Gelegenheit, im Unterricht erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten anzuwenden und anderen vorzuführen, wird die Freude an der Musik geweckt.
An unserer Schule werden dazu verschiedene Möglichkeiten angeboten, soweit es das zur Verfügung stehende Stundenkontingent erlaubt:
- bei klasseninternen Feiern
- bei Vorführungen erarbeiteter Musikstücke in Parallel-, Paten- oder anderen Klassen (Öffnung von Unterricht)
- bei Festen im Jahreslauf: Martinsfest, Advent …
- in Arbeitsgemeinschaften – auch fächerübergreifend: Instrumentalkreise (Orff, Blockflöte),
- Tanzgruppen, Musik und Kunst, Instrumentenbau
- bei besonderen Anlässen: Einschulungsfeier, Schulfeste in der Stadthalle
- z.B. Musicals… ), Schulgottesdienste (Weihnachten, Einschulung, Schulentlassung)
- schulinterne Feiern
Seit dem Schuljahr 2013/ 14 bieten wir in Kooperation mit dem Kirchenmusiker der Kirchengemeinde St. Peter einen Kinderchor im Nachmittagsbereich mit wöchentlichen Übungszeiten an, der neben schulischen Aktionen auch im Rahmen von Gottesdiensten zum Einsatz kommt.
Ebenfalls sind wir teilnehmende Schule beim Projekt der Kulturstiftung „JeKI“ bzw. dem Nachfolgeprogramm „JeKITs“.
Bedeutung, Aufgaben und Ziele
Die jedem Kind eigene Ansprechbarkeit und Begeisterung für Musik kann sich beim Singen, Musizieren, Musikhören und Bewegen zu Musik weiterentwickeln. Der ganzheitlichen musikalischen Förderung kommt eine bedeutende Aufgabe zu.
Der Musikunterricht
- erweitert musikalische Vorerfahrungen
- leistet einen wichtigen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung
- fördert die motorische Koordination, die sprachliche Bildung und Konzentrationsfähigkeit
- kann durch die Beschäftigung mit der Musik anderer Länder und Kulturen zur Toleranz gegenüber Fremden und zur Identifikation mit
- den eigenen Traditionen beitragen
- fördert durch gemeinsames Gestalten das soziale Lernen
- lässt die Kinder Musik als eigenständiges Ausdrucksmittel erleben:
- als Mittel der Selbstdarstellung
- als prägende Teil von Feiern
- als Unterhaltung
- als Mittel zur Entspannung oder Meditation
- als Verwendungsmöglichkeit in den Medien
- führt die Kinder durch Erziehung zu bewusstem Hören zu differenzierter
- Wahrnehmung ihrer Umwelt
- hilft den Kindern, ihre musikalischen Neigungen zu finden und weiterzuentwickeln, bzw. verhilft ihnen zu „Offenohrigkeit“
- vermittelt durch handlungsorientiertes Tun musiktheoretische Kenntnisse und schafft die Grundlage für eine musikalische Urteilsfähigkeit
- bietet den Kindern die Möglichkeit, kreativ zu sein.
Kompetenzbereiche und Schwerpunkte
Im Lehrplan Musik sind verbindliche Kompetenzbereiche und Schwerpunkte definiert, an denen die Kompetenzerwartungen ausgerichtet sind.
I Musik machen
II Musik hören
III Musik umsetzen
IV sich über Musik verständigen
Dabei ist wesentlich, dass die Bereiche nicht isoliert zu betrachten sind, sondern in komplex gestalteten Lernsituationen integrativ zusammenwirken.
Notation und musikalische Begriffe werden in allen Bereichen vermittelt.
I Musik machen:
Singen mit wechselnden Methoden der Liederarbeitung (Vor- u. Nachsingen, Mitsingen zu Tonträgern, Detailerarbeitung) und Liedgestaltung (Singgruppen, Begleitung mit Körper- und Orff- Instrumenten, bildnerische und szenische Gestaltung, Umsetzen in Bewegung)
Pflege der Kinderstimme möglichst im Tonraum `f – d“ – Zwerchfellatmung, größeres Atemvolumen, Artikulation)
Stimmklangspiele
(Nachahmen von Geräuschen u. Tierlauten, Sprechverse, Sprachsilbenketten, Phantasiewörter, Stimmimprovisationen)
Liedbegleitung
(ametrisch auf Rhythmusinstrumenten, mit Körper- oder selbstgebauten Instrumenten; metrisch mit einfachen rhythmischen oder melodischen Bausteinen auf Orff- Instrumenten)
Spielstücke
- improvisiert oder nach Vorlage: einfache rhythmische Spielstücke, Spielstücke für Stabspiele mit Ostinati und Sequenzen
Spiel – mit – Stücke
- Musik auf Tonträgern mit verschiedenen Instrumenten begleiten, um rhythmische, harmonische oder melodische Strukturen zu verdeutlichen
Klangspiele
- absolut durch Aneinanderreihen einfacher Formverläufe – dynamisch oder instrumental differenziert – oder Spielen zu einem Bild, Text oder Programm
II Musik hören:
Musik erleben: sensibilisierendes Hören
- verschiedene Zugriffsformen: vom Text, vom Instrumentarium, vom Programm, von der Bewegung her, aus der Szene heraus – sich mental einlassen
Musik unterscheiden: differenzierendes Hören
- Lautstärke, Tempo, Gattung, Funktion, Klang verschiedener Instrumente bzw. Instrumentengruppen hörend wiedererkennen
Musik gliedern: strukturierendes Hören
- Gliederungsmerkmale: gleiche, ähnliche, ungleiche, kontrastierende Teile, Wiederholungen und Reihungen bzw. Sequenzen, komplette Struktur eines Musikstückes
Über Musik nachdenken: reflektierendes Hören
- Herkunft und Bedeutung der Musik in ihrer Entstehungszeit, Absicht des Komponisten; verschiedene Erschließungsmethoden: bildnerisch; über Notation; Vorbereiten, Begleiten oder Nachgestalten mit Orff- Instrumenten; verbal
III Musik umsetzen
Bewegung und Tanz
- Lieder mit Bewegungen und Gesten gestalten; Sing- und Kindertänze nach Vorlage ausführen; zu Musik gehen, laufen oder hüpfen; zu Liedern, Kanons und Musikstückchen Tanz- und Bewegungsformen improvisieren
Szenische Darstellung
- Inhalt von Erzählliedern mitspielen; zu Klangspielen, Hörwerken, Opernszenen eine Handlung gestalten als Pantomime, Puppen- oder Schattenspiel; zu Musikstücken Geschichten erfinden usw.
Bildliche Darstellung
- Malen von Liedinhalten; Umsetzen von Musik in bildliche Darstellung während des Hörens von Musik, Tonhöhenverläufen, Klangfarben, Klangdichte oder Bildliche Darstellung von Bewegungsarten.
Hinweise zur Gestaltung des Musikunterrichtes an unserer Schule: Unterrichtsprinzipien
- Der Unterricht orientiert sich am musikalischen Umfeld unserer Kinder: Besuchen musikalischer Aufführungen (Orchesterwerk, Kinderoper).
- Jedes Kind soll sich aktiv beteiligen können und einen differenzierten Zugang zur Musik finden (z.B. „ Brummer“ singen mit) .
- Besondere Neigungen und außerhalb der Schule erworbene Fähigkeiten werden in den Unterricht einbezogen.
- Der Unterricht steht in Wechselbeziehungen zu anderen Fächern z.B. Sprache (Umsetzen von Gedichten, z.B. als Rap), Sport (Tanzen), Kunst (Malen zu Musik), Sachunterricht (Bauen einfacher Instrumente), Religion (Gestalten von Liedern für den Gottesdienst).
- Der Unterricht ist handlungs- und bewegungsorientiert, differenzierend und ermutigend („jeder kann etwas“).
- Der Unterricht ist ganzheitlich, experimentell, kreativ und fantasievoll.
- Der Unterricht berücksichtigt bei der Themenauswahl die Lebens- und Fantasiewelt der Kinder.
- Der Unterricht wird mit methodischer Vielfalt geplant.
- Soziales Lernen ist ein wichtiger Faktor.
Kriterien für die Leistungsbewertung
- die Anforderungen der Richtlinien und Lehrpläne
- die im Unterricht erarbeiteten Fähigkeiten und Fertigkeiten: beim Singen, Spielen, Tanzen, Darstellen und Hören, musikalische Urteilsfähigkeit
- (Notation und Anwenden musikalischer Fachbegriffe)
- der individuelle Lernfortschritt der Kinder
- evtl. die Gestaltung einer „ Musik- oder Themenmappe“
- das Arbeitsverhalten: Motivation und Anstrengungsbereitschaft, Interesse und Ausdauer
- das Einbringen von Vorkenntnissen und Fragen
- die Kreativität in den drei Lernbereichen: Einbringen eigener Ideen
- die Ergebnisse bei musikpraktischen Aktivitäten (Improvisation und Umgang mit Rhythmen, Klängen, Bewegungen und Instrumenten)
- Zusammenarbeit mit Partnern (Gruppen) – soziale Komponente
- ggfs. nicht benotetes schriftliches Abfragen von erarbeiteten Fakten (3. / 4. Schuljahr).
Themen des Musikunterrichts
Die Auswahl von Liedern, Spielstücken, Tänzen und Hörwerken orientiert sich an:
- der inhaltlichen Thematik: fächerübergreifend, projektorientiert, Jahreszeit oder schulinterne Festlichkeiten
- der musikalischen Qualität
- der Zielsetzung des Unterrichtes: Welcher Lernbereich soll Schwerpunkt sein?
- der Lebenswelt und dem Interesse der Kinder.