Unsere Schule – eine Schule der Kinder
Wir Lehrer versuchen, den Bedürfnissen unserer Kinder entgegen zu kommen,
Kinder brauchen Räume der Geborgenheit und Räume der Erfahrung.
Deshalb sind Klassenräume und Flure mit den Kindern so gestaltet
- dass sie sich wohlfühlen können
- dass durch Ausstellen ihrer Arbeiten Kinder Anerkennung erfahren
- dass zunehmend Arbeitsmaterialien, Bücher und Werkmaterialien bereitgestellt werden, mit denen Kinder selbständig Erfahrungen machen können, mit
denen sie selbständig lernen können.
Kinder brauchen eine Lehrerin/ einen Lehrer, der/ dem sie vertrauen können, die/ der sich um ihre Sorgen und Nöte kümmert, der/ die ihnen hilft.
Deshalb
- haben wir uns für einen offenen Schulanfang entschieden, der Zeit lässt für persönliche Gespräche vor Schulbeginn.
- wird auch während des Unterrichts den Kindern in freien Gesprächskreisen die Möglichkeit geboten, ihre Sorgen und Nöte zu artikulieren.
- dürfen Kinder persönliche Dinge mitbringen, die ein Vertrautsein schaffen.
Kinder brauchen andere Kinder,
- die sie gern haben können,
- mit denen sie sich aber auch auseinandersetzen können,
- die ihnen helfen, denen sie aber auch Hilfe schenken können,
- mit denen sie lernen, spielen und arbeiten, fröhlich und traurig sind.
Das führt sie aus der Vereinzelung, in der heute viele Kinder aufwachsen.
Deshalb
- lernen Kinder vor allem auch im Spiel miteinander umzugehen. Hier können verschiedenste Formen zum Tragen kommen: Rollen- und Stehgreifspiele, kleine Theaterstücke bis hin zu freien Spielen mit selbsterdachten Regeln
- werden für Pausenspiele den Schülern unterschiedliche Anregungen und Materialien an die Hand gegeben
- wird im Unterricht ein Helfersystem aufgebaut, Partner- und Gruppenarbeit durchgeführt, Klassenämter eingerichtet, Kummerkasten aufgestellt
- wird durch verschiedene Aktionen das „ Wir – Gefühl „ einer Klasse gestärkt, damit die Klasse sich als Einheit erfährt.
Dazu tragen bei:
- die Vorbereitung und Gestaltung jahreszeitlicher Feste,
- gemeinsame Unternehmungen, Ausflüge, Projekte,
- Gesprächskreise, in denen Kinder ihre Alltagserfahrungen einbringen können und
- die individuelle Gestaltung des Schulhauses, des Klassenraumes.
Kinder brauchen Absprachen und Regeln als ein Seil, an dem sie sich „entlang hangeln“ können, um zu einem gesitteten Umgang miteinander gelangen zu können.
Deshalb
- wird gemeinsam eine Klassenordnung erarbeitet und eingeübt
- werden Gesprächsregeln und Arbeitsregeln vereinbart
- sind friedfertige Lösungen von Streit hervorzuheben
- wird gegenseitige Hilfe zur Selbstverständlichkeit
- sind Freiräume zu geben, aber auch Grenzen zu setzen
- lernen Schüler schrittweise mit Freiräumen umzugehen
- sind „ Ordnungsdienste“ ( „ für andere etwas tun“ ) von Bedeutung
- wird gemeinsam gesittet gefrühstückt
- haben Rituale eine besondere Bedeutung, z.B. Geburtstagsfeiern, Feiern mit Eltern, jahreszeitliche und kirchliche Feste
Kinder brauchen Bereiche, in denen sie Verantwortung übernehmen können.
Deshalb
- übertragen wir ihnen das, wozu ihre Kräfte schon ausreichen und machen ihnen bewusst, wie wichtig die gewissenhafte Erfüllung der Aufgabenbereiche ist, in denen sie Verantwortung übernehmen können.
Solche Bereiche können sein:
- Pflichten und Aufgaben in der Klasse
- Verantwortlicher Umgang mit eigenen und fremden Sachen
- Lösen von Problemen im zwischenmenschlichen Bereich ( Klassenrat )
- Übernahme von Verantwortung für den eigenen Lernfortschritt ( Selbsteinschätzung bei der Wahl von Arbeitsmitteln im Rahmen des Wochenplans und der Freien Arbeit )
- Mitplanung ( Klassenraumgestaltung, Klassenregeln, Gottesdienste, Feste, Wanderungen )
- verantwortlicher Umgang mit der Schöpfung
Kinder brauchen einen Unterricht, der nicht nur wichtige Kulturtechniken, wie Lesen, Schreiben und Rechnen vermittelt, sonder sie dazu erzieht, mit ihren Kenntnissen und Fähigkeiten ihr Leben sinnvoll zu gestalten.
Deshalb
- werden Neigungen und Interessen der Kinder vor allem in Freiarbeitsphasen berücksichtigt. Kinder lernen, selbständig Themen auszuwählen, ihre Arbeit zu planen , zu Gestalten, vorzustellen und auf Anregung von Mitschülern oder Lehrern zu Überarbeiten.
- wird die Erfahrungs- und Lebenssituation der Kinder in den Unterricht einbezogen.
Ein Unterricht, der Bezug zum eigenen Leben hat, hilft den Kindern
- eigene Meinungen zu vertreten
- einen Standpunkt zu entwickeln
- sich klar über sich selbst und ihr Verhalten zu werden
- den Sinn ihres Lebens zu erkennen, ( z.B. Morgenkreis, Gespräch zu Wochenbeginn, Klassenrat )
Dabei wird den Kindern bewusst, warum sie lernen und der Unterricht die Kreativität und Fantasie der Kinder fördern, die Fähigkeit zum selbständigen Entdecken und Gestalten entwickeln.
Dies geschieht im aktuellen Unterricht aller Fachrichtungen.
Diese Fähigkeiten werden die Kinder für weiterführendes Lernen brauchen. Sie werden ihnen helfen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und der Berufswelt aufgeschlossen und flexibel entgegen zu gehen.
- wird die Schule den Kindern Möglichkeiten bieten, im Unterricht Gelerntes im praktischen, musischen, gestalterischen, sportlichen und sozialen Bereich auch anzuwenden. ( z.B. Sportfeste, Elternabende, Wanderungen, Radtouren, Darbietungen in Altenheimen, Gestaltung von Gottesdiensten )
- wird der Unterricht zum Zusammenleben in einer Gemeinschaft erziehen.
Nur wenn ich mich anderen gegenüber so verhalte, wie ich möchte, dass sie sich mir gegenüber verhalten, wird ein friedvolles Zusammenleben möglich sein.